Wenn ich an die Schwäbisch Gmünder St. Michael Chorknaben denke, schießen mir unendlich viele Bilder aus meiner Kindheit durch den Kopf.
Wie wir in Barcelona ausgelassen feiern, ich sitze auf den Schultern eines Choristen und sehe nur lachende spanische (Frauen-) Gesichter. Wie wir mit Fahrrädern ins berüchtigte Zeltlager fahren, wo ich mich nachts beim Wache schieben in einer kratzigen Hecke verstecke und bei jedem Geräusch tausend Tode sterbe. Wie wir von meinem Vater auf der Empore des Franziskaners mit seinem Schlüsselbund beworfen werden, wenn wir nicht still sind. Wie wir nach der Ankunft in Nancy mit scharfen Alu-Deckeln Lyoner aus den Döschen schaben.
Gefühle von Geborgenheit, Freiheit, Zusammengehörigkeit haben uns immer auf unseren Reisen begleitet und wenn ich heute Ehemalige treffe, ist diese Verbundenheit sofort wieder spürbar.
Wer in seinem Leben solche Erfahrungen machen durfte, der hat - glaube ich - schon sehr viel Glück gehabt.
Ich wünsche den St. Michael Chorknaben, dass dieser Geist, wie er in den 23 Jahren in denen mein Vater den Chor leitete, stets bestehen und den Chor voller Freude und mit tollen, großen Liedern in die Zukunft tragen möge.
Euer Christof Arnold